ZUPF gegen Fachkräftemangel
Mit dem von der EU geförderten Projekt ZUPF "Zukunft in der Pflege", kurz ZUPF, will die Caritas in der Diözese Münster dem auch im ländlichen Raum immer spürbarer werdenden Fachkräftemangel begegnen.
"Wir wollen Personalverantwortliche vor allem auch in kleineren und mittleren Einrichtungen und Diensten fit machen und neue Konzepte zur Fachkräftegewinnung und -bindung in der Praxis vor Ort erproben", erklärt Projektleiter Bernhold Möllenhoff beim Diözesancaritasverband Münster.
Der Bedarf ist schon jetzt enorm bei rund 35 000 hauptamtlichen Mitarbeitern, die in der Pflege in 200 Altenheimen, 65 kirchlichen Krankenhäusern und über 90 Sozialstationen in der Diözese Münster arbeiten. Die Landesberichtserstattung Gesundheitsberufe NRW 2010 erwartet hohe Steigungsraten bei den Pflegezahlen bis 2020, besonders hoch gerade in den ländlichen Kreisen Coesfeld, Borken und Steinfurt, wo die Pflegefälle wischen 66 und 74 Prozent wachsen sollen.
Da die Stapel mit den Bewerbungen auf Ausschreibungen in den letzten Jahren schon stark geschrumpft sind, ist das Problem in den Einrichtungen durchaus bewusst, weiß Möllenhoff. Aber strategisches Gegensteuern sei noch weitgehend Fehlanzeige. Es werde darum gehen, Personalverantwortliche und Leitungskräfte in der Anwendung neuer Konzepte wie "Diversity-Management" oder im betrieblichen Gesundheitsmanagement zu qualifizieren. Das könnten für Bewerber mit Migrationshintergund Sprachkurse sein, für Mütter Kinderbetreuung und familienfreundliche Arbeitszeiten, für Wiedereinsteiger spezielle Fortbildungen. "Gerade die betriebliche Gesundheitsförderung ist wichtig, damit ältere Mitarbeiter länger im Beruf bleiben können", erklärt Möllenhoff.
Quelle: Caritas in NRW , Ausgabe 2/ April 2012