Die anstehenden Kommunalwahlen seien nun auch eine Chance mitzubestimmen, welche Priorität bezahlbarer Wohnraum in Zukunft erhält.
46.610 Menschen ohne Wohnung wurden im Juni 2019 in NRW erfasst. Fünf Jahre zuvor beispielsweise waren es noch weniger als die Hälfte. In den Jahren dazwischen nahm die Zahl der Menschen, die kein Zuhause haben, stetig zu.
Dabei hätten Kommunen vielfältige Möglichkeiten, die Wohnungssituation zu entspannen, sagt Ludger Schulten. Über Erbpacht, festgelegte Quoten für den Bau von Sozialwohnungen oder Regelwerke für städtische Wohnungsbaugesellschaften zum Beispiel sei der Wohnungsmarkt so zu beeinflussen, dass er für jede Bevölkerungsgruppe zugänglicher ist. Ähnliche Instrumente sieht auch das NRW-Bündnis "Wir wollen wohnen" in den Forderungen zur Kommunalwahl 2020.
Jetzt gehe es außerdem darum, Lösungen zu finden, die schnell wirken. "Mehr sozialer Wohnbau ist ein guter Plan - für die nächsten Jahrzehnte", sagt der Caritas-Mitarbeiter. Aber kurzfristig sei den Menschen in prekären Wohn- und Lebensverhältnissen damit noch nicht geholfen. Notunterkünfte für Menschen ohne Wohnung sind für Schulten nur eine Übergangslösung. Wichtig wäre es, dass Wohnungslose ohne Umwege einen eigenen Wohnraum erhalten können. "Die Wahl am Sonntag wird mit entscheiden, wie gut wir alle Gruppen unserer Gesellschaft im Blick haben."
Mehr Informationen:
www.wir-wollen-wohnen-nrw.de
www.mags.nrw/hilfe-bei-wohnungslosigkeit
091-2020 (bü) 11. September 2020