In der Region Moers-Xanten kommt die Jugendarbeit zu den Kindern in Form der „Street-Box“ der Caritas. Lisa Uekötter/Caritas Münster
"Die StreetBox hat’s in sich", berichtet Klaft-Turnau. Der Sozialpädagoge lieferte die Idee für das rollende Jugendmobil und hat einen Transporter, der schon im Besitz der Caritas war, umgebaut. Spenden und Bistumsmittel machten es möglich. Im Inneren des Fahrzeugs ist jetzt eine Sitzecke für acht Personen. Zudem ist die StreetBox mit zahlreichen modernen, teils außergewöhnlichen Sportangeboten ausgestattet: Skateboards, Slacklines, Crossboccia, Speedminton, Streetsoccer, Pogo-Sticks zum Hüpfen… Besonders beliebt sei das Sprayen mit Graffiti auf Folie, die einfach zwischen zwei Bäume gespannt wird.
Nicht klassisch beratend, sondern kreativ und sportorientiert ist das Angebot der Jugendhilfe. "Die Kids können sich hier ausprobieren, aber auch von uns Anleitung bekommen", so Mathias Klaft-Turnau. Für ihn sei vor allem wichtig, dass das Angebot angenommen wird.
Und das wird es. "Die Jugendlichen wissen schon, dass wir kommen, wenn sie unser Mobil sehen", freut sich Iulia Craciunescu über den Wiedererkennungswert der StreetBox. Sie und ihr Kollege sind vor allem im Moerser Mattheck-Josefsviertel unterwegs. Dort soll in Zukunft das offene Jugendzentrum "Die Box" eröffnen, für das beide arbeiten. Wann ist allerdings unklar. Auf der Baustelle gibt es seit Monaten Verzögerungen. Bis dahin werden die beiden ihr zukünftiges Viertel mit der StreetBox "erfahren", um Jugendliche in den verschiedenen Stadtteilen zu erreichen. Im Juli sind sie beispielsweise an vier Spielplätzen in Moers vorgefahren.
Vor allem der WLAN-Hotspot wird von Jugendlichen gut angenommen. In Verbindung mit einer autarken Stromversorgung und mobiler Veranstaltungstechnik ist das Fahrzeug auch ideal für Events und Workshops. Für diese Zwecke nutzt das youngcaritas-Team die StreetBox und ist im gesamten Verbandsgebiet im Einsatz. Im Mai haben sie beispielsweise in der Moerser Innenstadt mit dem Beatboxer Carlos Howard für Aufsehen gesorgt. Unter dem Motto "Nerven behalten, Zukunft gestalten" haben sie ein Statement für eine tolerante Gesellschaft gesetzt. Weitere Aktionen und Kooperationen zwischen youngcaritas und der aufsuchenden Jugendarbeit sind in Planung.
056-2017 (lu) 1. August 2017