Im Vergleich zum gesamten Land schneidet die Diözese Münster wie auch bei den Arbeitslosenzahlen allerdings noch gut ab.
Während in NRW bei den 15- bis 25jährigen ein Anstieg von durchschnittlich 25,9 Prozent verzeichnet wurde, liegen alle Agenturbezirke im Bereich des Diözesancaritasverbandes zum Teil erheblich darunter. Am geringsten fällt der Anstieg im Kreis Coesfeld mit 8,6 Prozent aus, gefolgt von Kleve mit 10,2 Prozent. Lediglich der Kreis Recklinghausen kommt mit 25 Prozent nah an das Landesergebnis heran.
Trotzdem bereiten gerade die jungen Menschen Diözesancaritasdirektor Heinz-Josef Kessmann Sorge. Durch ausfallenden Schulunterricht, das Verschieben betrieblicher Praktika oder keine Übernahme nach der Ausbildung, seien sie besonders von den Verwerfungen der Pandemie in der Wirtschaft betroffen. Zugleich wurden die Fördermaßnahmen fast überall stark zurückgefahren.
Allerdings ist das Bild in der Diözese Münster uneinheitlich. Während es im August im Vergleich zum Vorjahresmonat im Keis Steinfurt 78 Prozent weniger Fördermaßnahmen gab und auch die Kreise Borken und Warendorf sowie die Stadt Münster mit über 60 Prozent weit über dem Landesdurchschnitt von 29 Prozent liegen, waren es in Kleve sogar sieben Prozent mehr.
Vielfach höhere Einschnitte verzeichnen die Arbeitsagenturen in der Diözese auch bei den Arbeitsgelegenheiten, den früheren Ein-Euro-Jobs, die Langzeitarbeitslosen den Weg in eine neue Beschäftigung bahnen sollen. Den Landesdurchschnitt von 49 Prozent übertreffen Borken mit 84 Prozent und Wesel mit 70 Prozent bei weitem.
Sowohl bei den Fördermaßnahmen wie auch bei den Arbeitsgelegenheiten hält Heinz-Josef Kessmann es für dringend erforderlich, sie wieder in größerem Umfang anzubieten. Nicht akzeptabel sei ebenso, dass noch immer in manchen Jobcentern Mitarbeitende schwer zu erreichen sowie die Beratungs- und Vermittlungsbemühungen eingeschränkt seien. Dabei habe der Lockdown die Grenzen telefonischer Kontakte aufgezeigt und verdeutlicht, wie wichtig persönliche Beratung sei.
098-2020 (hgw) 29. September 2020
