Glückwünsche äußerte auch CDU-Landtagsabgeordneter Dr. Stefan Nacke.
"Wir brauchen Demokratie, damit die Caritas als Anwältin der Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, und als sozialpolitische Akteurin Gesellschaft mitgestalten kann", sagte Diözesancaritasdirektor Heinz-Josef Kessmann und begrüßte rund 90 Projektinteressierte und mögliche Demokratieförderer des Projektes NEXT STEP.
"Politik ist das, was uns alle gemeinsam angeht und muss Teil der Normalkommunikation sein", sagte Dr. Stefan Nacke in einer Videobotschaft zur Auftaktveranstaltung. Durch mehr digitale Kommunikation bewege man sich zunehmend in persönlichen Informationsblasen. Die Folgen sind Selbstbestätigung und fehlende gesamtgesellschaftliche Debatte. Hinzu kommt eine deutliche Zunahme rechts- und linksextremer Straftaten in den vergangenen Jahren, wie Beate Küpper, Professorin an der Hochschule Niederrhein, in ihrem Vortrag deutlich machte. "Wir müssen über die Grundlagen unseres Gemeinwesens immer wieder ins Gespräch kommen", sagte Dr. Stefan Nacke. Der Vorsitzende der Enquetekommission Subsidiarität und Partizipation hofft, dass die Caritas zum Benchmark für weitere Unternehmen wird, demokratische Auseinandersetzung zu fördern.
In dem Projekt NEXT STEP haben insgesamt 40 Mitarbeitende in Caritas-Einrichtungen über vier Jahre die Möglichkeit, zu Demokratieförderern ausgebildet zu werden. "Es geht darum, Sensibilität für Diskriminierung zu schärfen, die eigene Haltung zu reflektieren und Kompetenzen zu entwickeln, gut mit Konflikten umzugehen", sagte NEXT STEP Projektleiterin Margarethe Köckemann. Darüber hinaus sind Veranstaltungen zur Demokratiestärkung vorgesehen, die sich besonders an Führungskräfte richten. Drei Einrichtungen sollen außerdem begleitet werden, Prozesse innerhalb ihrer Organisation demokratiefreundlich weiter zu entwickeln.
Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms "Zusammenhalt durch Teilhabe" durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat gefördert und folgt dem Projekt "First Step" nach, das der Diözesancaritasverband Münster von 2017 bis 2019 erfolgreich durchgeführt hat.
051-2021 (bü) 31. Mai 2021